Wer bin ich eigentlich? Was treibt mich an? Was denke ich wirklich über mich?
Glaubenssätze entwickeln sich durch Erziehung, Vorbilder, Autoritätspersonen, Kultur, Religion und vieles mehr.
Es gibt positive, aber eben auch negative Glaubenssätze / -muster. Und diese negativen, selbstsabotierenden Gedankengänge halten uns von unserem Erfolg oder unserer Entwicklung ab.
Das Problem bei diesen limitierenden Glaubenssätzen & Gefühlen ist die Tatsache, dass sie uns meist nicht mal mehr bewusst sind. Sie sind uns quasi in Fleisch und Blut übergegangen.
Diese negativen Programme sind nun meist unangenehm (siehe Arbeitsblatt Gefühle und Glaubenssätze). Unser Unterbewusstsein will uns davor schützen und hat mi Laufe der Jahre Schutzstrategien
entwickelt.
WOZU SIND SCHUTZSTRATEGIEN GUT?
Perfektionismus und Kontrollstreben
Sie lenken von einem Mangel ab, der bei uns nicht vollständig ist. Das kann z. B. Zugehörigkeit, Freiheit / Unabhängigkeit, Selbstwert, Sicherheit sein.
Die Schutzstrategie möchte diesen „Schmerz“ lindern, mindern. Sie laufen unbewusst hab, sind uns also gar nicht bewusst. Man muss schon genau und selbstkritisch hinschauen.
Ganz typisch sind z. B. Kontrollzwang und Perfektionismus um Selbstwertthemen zu entkräften, ein Gefühl von Sicherheit sich vorspielen. Quasi eine vorbeugende Maßnahme, nicht kritisiert zu
werden, sich zu blamieren, zu versagen oder abgelehnt zu werden.
Sie dienen dazu, die Fassade aufrecht zu erhalten. Niemand soll wissen, wie es wirklich in uns aussieht.
Die Rechnung geht natürlich nicht auf. Früher oder später funktioniert diese psychische Krücke nicht mehr, da sie einfach zu viel Kraft und Energie kostet.
Es lohnt sich also, frühzeitig nach innen zu schauen und zu reflektieren.
Es ist übrigens nicht spuky, wenn man sich bei mehreren Strategien wiederentdeckt.
Fangen wir mit dem Perfektionismus und Kontrollstreben an. Das finde ich in meiner Praxis immer wieder. Oft auch Hand in Hand mit dem Schönheitswahn.
Dahinter stecken Glaubenssätze wie
„ich bin nicht gut genug“
„ich muss genügen“
„ich bin wertlos nutzlos“
„ich werde das nie schaffen“
Man versucht sich mit dem Perfektionismus ein Gefühl von Sicherheit zu geben, denn mit Perfektionismus und Kontrollstreben können bestmöglichst Fehler vermieden werden. Dies suggeriert ein Gefühl
von Sicherheit. Man hat dann ja alles im Griff.
Das Problem:
man reagiert nur noch, agiert nicht mehr. Man ist quasi wie fremdgesteuert. Nur darauf fokussiert, das System aufrecht zu erhalten. Es gibt nichts Eigenes mehr. Man ist nicht mehr
authentisch.
Man reagiert statt agiert.
Die schlechte Nachricht:
„Es gibt keine Sicherheit, nur verschiedene Grade der Unsicherheit“
Anton Pawlowitsch Tschechow
Wenn das Lob, die Anerkennung vom Chef ausbleiben. Keine Komplimente zur Figur, zum Aussehen. Die perfekt vorbereitete Präsentation doch noch verbessert wird
Das heißt dann:
Also muss man noch besser werden, noch mehr leisten, noch perfekter sein oder aussehen.
Eine Spirale, die nicht enden kann.
Erst, wenn man sich dessen bewusst wird und wirklich aussteigen will.
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